wird gelesen am:
11. April
11. August
11. Dezember
- Kommt einer neu und will das klösterliche Leben beginnen,
werde ihm der Eintritt nicht leicht gewährt, - sondern man richte sich nach dem Wort des Apostels:
„Prüft die Geister, ob sie aus Gott sind.“ - Wenn er also kommt und beharrlich klopft
und es nach vier oder fünf Tagen klar ist,
dass er die ihm zugefügte harte Behandlung
sowie die Schwierigkeiten beim Eintritt geduldig erträgt,
aber trotzdem auf seiner Bitte besteht, - gestatte man ihm den Eintritt,
und er halte sich einige Tage in der Unterkunft für die Gäste auf. - Danach wohne er im Raum für die Novizen,
wo sie lernen, essen und schlafen. - Ein erfahrener Bruder werde für sie bestimmt,
der geeignet isst, Menschen zu gewinnen,
und der sich mit aller Sorgfalt ihrer annimmt. - Man achte genau darauf,
ob der Novize wirklich Gott sucht,
ob er Eifer hat für den Gottesdienst,
ob er willig ist zu gehorchen
und ob er bereit ist, niedrige Arbeiten zu tun. - Offen rede man mit ihm
über alles Harte und Schwere auf dem Weg zu Gott. - Wenn er verspricht,
beharrlich bei seiner Beständigkeit zu bleiben,
lese man ihm nach Ablauf von zwei Monaten
diese Regel von Anfang bis Ende vor - und sage ihm: Siehe das Gesetz,
unter dem du dienen willst;
wenn du es beobachten kannst, tritt ein,
wenn du es aber nicht kannst, geh in Freiheit fort. - Wenn er nach immer bleiben will,
dann führe man ihn
in den oben erwähnten Raum der Novizen
und prüfe ihn wieder in aller Geduld. - Nach Ablauf von sechs Monaten
lese man ihm die Regel vor:
Er soll wissen, was der Eintritt für ihn bedeutet. - Wenn er noch bei seinem Entschluss bleibt,
liest man ihm nach vier Monaten dieselbe Regel wieder vor. - Hat er es sich reiflich überlegt und verspricht er,
alles zu beachten und sich an alles zu halten,
was ihm aufgetragen wird,
dann soll er in die Gemeinschaft aufgenommen werden. - Doch muss er wissen, dass er,
auch nach dem Gesetz der Regel,
von diesem Tag an weder das Kloster verlassen - noch das Joch der Regel
von seinem Nacken abschütteln darf;
er hatte ja lange genug Zeit zu überlegen,
ob er es von sich weisen oder auf sich nehmen wolle.
12. April
12. August
12. Dezember
- Bei der Aufnahme verspreche er im Oratorium
in gegenwart aller
Beständigkeit,
klösterlichen Lebenswandel und Gehorsam - vor Gott und seinen Heiligen.
Sollte er einmal anders handeln, so muss er wissen,
dass er von dem verworfen wird, dern er nicht ernstnimmt. - Über sein Versprechen verfasse er eine Urkunde
auf den Namen der Heiligen, deren Reliquien dort sind,
und des anwesenden Abtes. - Diese Urkunde schreibe er mit eigener Hand.
Kann er dies jedoch nicht,
soll sie auf seine Bitte hin ein anderer schreiben.
Der Novize setze sein Zeichen darunter
und lege die urkunde mit eigener Hand auf den Altar. - Wenn er sie niedergelegt hat,
stimmt der Novize sofort folgenden Vers an:
„Nimm mich auf, Herr, nach deinem Wort,
und ich werde leben;
lass mich in meiner Hoffnung nicht scheitern.“ - Diesen Vers wiederholt die ganze Gemeinschaft dreimal
und fügt das „Ehre sei dem Vater“ hinzu. - Dann wirft sich der neue Bruder
jedem einzelnen zu Füßen,
damit sie für ihn beten.
Von dieser Stunde an wird er zur Gemeinschaft gerechnet. - Wenn er Eigentum hat, verteile er es vorher an die Armen
oder vermache es in aller Form
durch eine Schenkung dem Kloster.
Er darf sich gar nichts vorbehalten; - denn er weiß ja: Von diesem Tag an hat er nicht einmal
das Verfügungsrecht über seinen eigenen Leib. - Noch im Oratorium ziehe man ihm also
die eigenen Sachen aus, mit denen er bekleidet ist,
und ziehe ihm die Sachen des Klosters an. - Jene Kleider aber, die man ihm ausgezogen hat,
sollen in die Kleiderkammer gebracht
und dort aufbewahrt werden. - Sollte er nämlich einmal der Einflüsterung des Teufels nachgeben
und das Kloster verlassen, was ferne sei,
dann ziehe man ihm die Sachen des Klosters aus
und entlasse ihn. - Seine Urkunde aber, die der Abt vom Altar genommen hat,
soll er nicht zurückbekommen,
sondern sie werde im Kloster zurückbehalten.
In diesem Kapitel ist viel von dem zu lesen, auf das ein neu eintretender Mönch verzichten muss, oder von Dingen, zu denen er sich verpflichtet. Wenn er das alles aber macht, weil er wirklich Gott sucht, weil er also sein Leben ganz der Beziehung zu Gott widmen will, dann bekommt er dafür viel mehr, als er jemals aufgeben könnte.
Tipp: Regelmäßiges Beten stärkt die Beziehung zu Gott ungemein. Verzichte auf gewisse bequeme Tätigkeiten (z.B. eine Fernsehserie schauen) und lies stattdessen ein bisserl in der Bibel oder bete. Nach einiger Zeit wird das ein wichtiger Bestandteil deines Tages werden.