wird gelesen am:
04. März
04. Juli
03. November
- Mit größter Sorge
muss der Abt sich um die Brüder kümmern,
die sich verfehlen,
denn nicht die Gesunden brauchen den Arzt,
sondern die Kranken. - Daher muss der Abt in jeder Hinsicht
wie ein weiser Arzt vorgehen.
Er schicke Senpekten, das heißt ältere weise Brüder. - Diese sollen den schwankenden Bruder
im persönlichen Gespräch trösten
und ihn zu Demut und Buße bewegen.
Sie sollen ihn trösten,
damit er nicht in zu tiefe Traurigkeit versinkt. - Es gelte, was der Apostel sagt:
„Die Liebe zu ihm soll erstarken.“
Alle sollen für ihn beten. - Der Abt muss sich sehr darum sorgen
und mit Gespür und großem Eifer danach streben,
dass er keines der ihm anvertrauten Schafe verliert. - Er sei sich bewusst,
dass er die Sorge
für gebrechliche Menschen übernommen hat,
nicht die Gewaltherrschaft über gesunde. - Er fürchte das Drohwort des Propheten,
durch das Gott sagt:
„Was fett schien, habt ihr euch genommen,
was schwach war, habt ihr weggestoßen.“ - Er ahme den Guten Hirten
mit seinem Beispiel der Liebe nach:
Neunundneunzig Schafe ließ er in den Bergen zurück
und machte sich auf, um das eine verirrte Schaf zu suchen. - Mit dessen Schwäche hatte er so viel Mitleid,
dass er es auf seine heiligen Schultern nahm
und so zur Herde zurücktrug.
27 – Die Sorge des Abtes für die Ausgeschlossenen weiterlesen